Anleitung Carport selber bauen: planen, umsetzen, überdachen

Carport bauen: was gibt es zu beachten?

Inhalt

Ein Carport schützt Ihr Fahrzeug, steigert den Wert Ihres Grundstücks und kann Ihnen vielseitigen Stauraum bieten. Viele Heimwerker fragen sich daher, ob sie einen Carport selbst bauen können. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren eigenen Carport bauen können und worauf Sie dabei achten sollten: von der Planung und Vorbereitung über die Materialliste bis hin zur Bauanleitung.

Carport bauen: Was ist zu beachten?

Um viele Jahre Freude an Ihrem selbstgebauten Carport zu haben, beachten sie unbedingt folgende Punkte:

  • Standort: Wo soll Ihr Carport stehen? Welche Bodenverhältnisse sind zu berücksichtigen?
  • Gesetzliche Regelungen: Beachten Sie die gesetzlichen Vorschriften und beantragen Sie wenn nötig eine Baugenehmigung beim Bauamt.
  • Planung: Ein solider Bauplan ist wichtig, damit Ihr Carport stabil und langlebig ist.
  • Größe: Überlegen Sie, ob Sie einen Einzel- oder Doppelcarport benötigen. Soll nur ein Fahrzeug Platz finden oder benötigen Sie zusätzlichen Stauraum?
  • Dachform: Wie soll Ihr Dach aussehen? Flachdach, Pultdach oder Satteldach – was passt am besten zu Ihrem Stellplatz und Ihren Bedürfnissen?
  • Material: Woraus sollen Pfosten und Dach bestehen? Welche Optik und welche Eigenschaften der Materialien passen zu Ihren Plänen?

 

Alle diese Fragen können Sie auch mit einem erfahrenen Carport-Anbieter wie HM besprechen.

Carport selber bauen: Materialliste

Um Ihren Carport selber zu bauen, benötigen Sie eine detaillierte Materialliste. Diese sollte folgende Komponenten enthalten:

Fundamentmaterial

  • Beton: Für das Fundament wird Beton benötigt. Die Menge hängt von der Größe und der Anzahl der Pfosten ab. Planen Sie für jeden Pfosten ca. 0,15 Kubikmeter Beton ein.
  • Pfostenanker: Metallanker, die zur Befestigung der Holzpfosten in den Beton eingelassen werden. Die Anzahl richtet sich nach den anzubringenden Pfosten. Bitte beachten Sie, dass die Pfostenträger für die Errichtung eines Carports geeignet sein müssen! Sie sollten hierbei mindestens H-Form Pfostenträger 60 x 600 mm verwenden.

 

Rahmenkonstruktion

  • Pfosten: Die Pfosten sollten mindestens 12 x 12 cm groß sein. Bei Carports, die eine lichte Durchfahrtshöhe von größer 2,50 m haben werden, müssen die Pfosten mindestens 14 x 14 cm groß sein.
    Je nach Carportgröße, also wenn z. B. von Einzelcarports oder Doppelcarports die Rede ist, werden mindestens 4 Pfosten / Pfostenträger benötigt. Große Carports mit Geräteraum können auch schon mal 12-14 Pfosten / Pfostenträger haben.
  • Querbalken: Die Tragbalken eines Carports (auch Rehme oder Pfetten genannt, von vorne nach hinten oberhalb der Pfosten verlaufend) sind mit ausschlaggebend für die mögliche Belastung des Daches. Die Abmessungen schwanken hier zwischen 6 x 16 cm und 14 x 30 cm. Bei HM sind die Tragbalken immer so breit, wie die Pfosten stark sind.
  • Dachsparren: Auch hier schwanken die Maße von 6 x 12 cm bei schmalen Carports bis zu 10 x 24 cm bei großen Carports.
    Beachten Sie hierbei unbedingt die in Ihrem Baugebiet anzunehmende Schneelast. Diese kann je nach Lage zwischen 65 kg/m² bis zu 450 kg/m² reichen.


Außerdem muss die Art der Dacheindeckung vom Gewicht berücksichtigt werden. Ein Aluminiumdach wiegt nur wenige Kilogramm per Quadratmeter. Eine Photovoltaik-Anlage wiegt ca. 30 kg/m². Eine Dachbegrünung wiegt mindestens 80 kg/m². Diese Lasten müssen der Schneelast hinzu addiert werden!

Generell: Achten Sie bei der Wahl des Materials für die Rahmenkonstruktion auf die richtige Holzart. Fichte, Kiefer, die widerstandsfähige Douglasie, Lärche oder etwas ganz anderes?

 

Dacheindeckung

Hier kommt es auf die von Ihnen gewünschte Dachvariante an:

  • Aluminium- und Stahldach: Beachten Sie die Deckbreite der Dachtafeln und die notwendige Überlappung
  • Holzdach mit EPDM-Folie: Planen Sie für das Holzdach 10 % Verschnitt ein. Die EPDM-Folie großzügig bemessen. Sie muss seitlich, vorn und hinten an der Dachblende hochgeführt werden.
  • Dachpfannen: Bei z. B. einem Satteldach müssen Sie für die Dachpfannen ca. 10 % mehr kalkulieren. Vergessen Sie nicht die Ortgangpfannen, die Firstpfannen, den Rollfirst, die Sturmklammern und die Firstendscheiben!

 

Befestigungsmaterial

  • Schrauben und Nägel: Verschiedene Längen und Stärken zur Befestigung der Holzbauteile und der Dacheindeckung
  • Tipp: Verzinkte Schrauben sind witterungsbeständiger.
  • Metallwinkel und -platten: Zur zusätzlichen Stabilisierung der Holzkonstruktion; Anzahl je nach Konstruktion

 

Weitere Materialien

  • Dachrinne und Fallrohr: Zur Entwässerung des Daches; Länge je nach Dachbreite
  • Bitumenband oder Dichtmasse: Zum Abdichten von Übergängen
  • Schutzanstrich oder Holzschutzmittel: Zum Schutz des Holzes vor Witterungseinflüssen; Menge je nach Holzoberfläche

 

Werkzeuge

  • Schaufel und Betonmischer: Zum Mischen und Einbringen des Betons
  • Bohrmaschine und Akkuschrauber: Zum Vorbohren und Verschrauben der Holzteile
  • Säge (Hand- oder Kettensäge): Zum Zuschneiden der Holzteile
  • Wasserwaage und Maßband: Zum genauen Ausrichten und Ausmessen der Bauteile
  • Hammer und Nägel: Für einfache Befestigungsarbeiten.
  • Leiter: Für Arbeiten in der Höhe, insbesondere beim Dachbau
Carport selber bauen: Holz mit Säge zuschneiden

Schritt-für-Schritt-Anleitung Carport selber bauen

In nur acht Schritten können Sie ihren eigenen simplen Carport bauen:

1. Fundament legen

Ein stabiles Fundament ist entscheidend für die Standfestigkeit Ihres Carports. Markieren Sie zunächst die Positionen der Pfosten und heben Sie dort Löcher aus. Diese sollten mindestens 80 cm tief sein und einen Durchmesser von ca. 40 – 50 cm haben. Aber Achtung: in besonders windigen Gebieten können die einzelnen Punkfundamente auch bis 100 x 100 x 100 cm (1 Kubikmeter Beton!) groß werden. Füllen Sie die Löcher bis zur Hälfte mit Beton und setzen Sie die Pfostenanker ein. Achten Sie darauf, dass sie genau ausgerichtet sind. Den Beton laut Herstellerangaben aushärten lassen.

 

2. Pfosten montieren

Sobald der Beton ausgehärtet ist, befestigen Sie die Holzpfosten an den Ankern. Das Gefälle des Daches können Sie beispielsweise über die Länge der Pfosten bestimmen. Verwenden Sie verzinkte Schrauben oder Bolzen für zusätzliche Stabilität. Mit einer Wasserwaage prüfen Sie, ob die Pfosten gerade stehen. Dies ist wichtig für den weiteren Aufbau und die korrekte Statik.

 

3. Querbalken und Rahmenkonstruktion montieren

Befestigen Sie die Tragbalken an den Pfosten. Danach werden die Dachsparren auf die Tragbalken aufgelegt und ausgerichtet. Zur Befestigung können sogenannte Sparrenpfettenanker, HVV-Winkel oder auch Sparrenschrauben verwendet werden.

 

4. Dachsparren anbringen

Legen Sie zuerst alle Dachsparren auf die Tragbalken und richten die Dachsparren aus. Der erste und der letzte Dachsparren sollte vorne bzw. hinten bündig mit den Tragbalken sein. Zur Befestigung können sogenannte Sparrenpfettenanker, HVV-Winkel oder auch Sparrenschrauben verwendet werden.

 

5. Dachlatten befestigen

Bei Pult- und Satteldächern befestigen Sie die Dachlatten quer zu den Sparren. Sie dienen als Unterkonstruktion für die Dacheindeckung. Der Abstand zwischen den Dachlatten sollte ca. 30 – 70 cm betragen. Verwenden Sie verzinkte Nägel oder Schrauben, um die Latten sicher zu befestigen.

 

6. Dachabdeckung montieren

Verlegen Sie die gewählte Dachbedeckung (z. B. Wellblech oder Dachziegel). Beginnen Sie – je nach gewählter Steigung – am unteren Ende bzw. einer Ecke des Daches und arbeiten Sie sich nach oben bzw. voran. Überlappen Sie die einzelnen Bleche oder Ziegel, um ein dichtes Dach zu erhalten. Dichtbänder an den Übergängen verhindern das Eindringen von Wasser.

 

7. Dachrinne und Fallrohr montieren

Die Dachrinne montieren Sie entlang der Unterkante des Daches. Befestigen Sie das Fallrohr an der gewünschten Stelle, um das Regenwasser abzuleiten. Achten Sie darauf, dass die Dachrinne leicht geneigt ist, damit das Wasser gut abfließen kann.

 

8. Wände und Verkleidung anbringen (optional)

Bringen Sie je nach Bedarf Seitenwände als zusätzlichen Schutz vor Wind und Wetter an. Verwenden Sie dazu das gleiche Holzmaterial wie für die Pfosten. Befestigen Sie die Wände mit Schrauben und Metallwinkeln. Denken Sie daran, eventuelle Türen oder Fenster einzuplanen.

Die Vorteile eines professionell gebauten Carports

Ein professionell gebauter Carport bietet viele Vorteile: Fachleute verfügen über das nötige Know-how und die Erfahrung, um eine stabile und langlebige Konstruktion zu gewährleisten. Vor allem die Statik des Carports muss stimmen – für Laien kein leichtes Unterfangen. Der professionelle Aufbau erfolgt oft schneller und stressfreier, da die Fachleute alle notwendigen Arbeitsschritte effizient und präzise ausführen. Zudem bieten viele professionelle Anbieter Garantien und Gewährleistungen an, die Ihnen zusätzliche Sicherheit geben.

Bei einem erfahrenen Carportanbieter können Sie Ihre persönlichen Wünsche umsetzen lassen: Ob Flachdach, Pultdach, Satteldach, Gründach, Dach mit PV-Vorbereitung, mit oder ohne Geräteraum und / oder Seitenverkleidung – Ihre Bedürfnisse werden gekonnt integriert.

Kontakt aufnehmen

Carport bauen: Kosten, die auf Sie zukommen

Die Gesamtkosten für den Selbstbau eines Carports variieren je nach Ausführung und Größe. Der Zeitaufwand für den Eigenbau eines Carports ist nicht zu vernachlässigen: Planen Sie für die gesamte Bauzeit von der Vorbereitung bis zur Fertigstellung mehrere Wochen ein. Der tatsächliche Zeitaufwand hängt von Ihrer Erfahrung und den spezifischen Gegebenheiten ab.

Anlehn-Carport mit Schrägdach

FAQ – Häufige Fragen zum Selbstbau eines Carports

Brauche ich für meinen Carport eine Baugenehmigung?

Ob eine Baugenehmigung notwendig ist, hängt von den örtlichen Bestimmungen ab. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde nach den genauen Anforderungen.

Welche Materialien eignen sich am besten für den Bau eines Carports?

Beliebte Materialien für den Carportbau sind Holz, Metall und Kunststoff. Wählen Sie je nach gewünschter Optik und Witterungsbeständigkeit.

Wie lange dauert der Bau eines Carports?

Für Privatpersonen und Heimwerker kann der Bau mehrere Tage bis Wochen dauern, je nach Größe, Aufwand, verfügbarer Zeit und handwerklichem Geschick bzw. Erfahrung.

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